Tataren

Tatar.

Tataren (veraltet auch Tartaren), eine leichte, irreguläre Reiterei der Russen, Türken, und auch ehemals der Polen, welche ihre Benennung von dem asiatischen Volk gleichen Namens führt, und größtenteils mit Lanzen, oft auch mit Pfeil und Bogen, oft mit Karabinern, immer aber mit Säbeln und Pistolen bewaffnet ist. Bis zu dem Jahr 1806 gab es auch in der Preußischen Armee ein Korps Tataren, welches aus dem in Polen und Litauen angesiedelten tatarischen Stamm gebildet worden war.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Tatarenfiguren

  • Tataren, Führungsgruppe, 28 mm Assault Group REN072
  • Tataren mit Bögen, 28 mm Assault Group REN070
  • Tataren mit Bögen, schießend, 28 mm Assault Group REN071
  • Tataren mit Lanzen, 28 mm Assault Group REN073
  • Tataren Segban mit Musketen, 28 mm Assault Group REN174
  • Tataren Segban, Pferde haltend, 28 mm Assault Group REN189
  • Litauische Tataren mit Pistolen, 28 mm Assault Group REN170
  • Osmanische Tartaren (leichte Reiterei), 25 mm Old Glory OXT-14
  • Osmanischer Tatar mit Bogen, 25 mm Dixon OTC2
    • Pferd der leichten Reiterei, schneller Trab, 25 mm Dixon OTH2
  • Leicht Reiterei der Litauischen Tataren, 15. Jahrhundert, 1:72 Mars 72055
  • Litauische Tataren, 17. Jahrhundert, 1:72 Mars 72080
  • Östliche Söldner, 17. Jahrhundert, 1:72 Mars 72137
  • Östliche Söldner in Winterkleidung (30jähriger Krieg), 1:72 Mars 72075
  • Tataren, 15 mm Minifigs 68XC
  • Tatarenreiter (18. und 19. Jahrhundert), 15 mm atoufigs
  • Osmanische Tataren, 15 mm Old Glory SYO-09
  • Osmanische Tataren, Bogen/Säbel (16. Jahrhundert), 10 mm Pendraken OT7
  • Tataren der Napoleonischen Kriege
  • Mongolische Goldene Horde 12.–13. Jahrhundert, 1:72 Italeri 6020
  • Mongolen unter Timur Lenk 13.–14. Jahrhundert, 1:72 ZVEZDA 8003
  • Baschkiren

Tataren, ursprünglich Name eines mongolischen Volksstammes, der aber nach Ausrichtung des asiatischen Großreichs durch Dschingis Khan auf alle Mongolen und die unterworfenen verwandten Völker übertragen wurde. Heute nennt man Tataren einen Zweig des uralaltaischen Volksstammes vom Mittelländischen und Schwarzen Meer bis an die Lena in Sibirien, der die Jakuten, Buruten oder schwarzen (Kara -) Kirgisen im chinesischen Turkistan, die Kirgisen oder Kasak, die Uzbeken, Kiptschak, Turkmenen, Karakalpaken, Nogaier oder Karatataren, Tarantschen und Dunganen und die Tataren im engeren Sinn umfasst. Die letzteren, sämtlich Muslime, werden als ansässige und nomadisierende Tataren unterschieden.

Im europäischen Russland wohnen etwa 1.200.000. Die kasanischen Tataren (etwa 450.000) haben durch Vermischung mit Finnen und Russen ihren mongolischen Typus mehrfach eingebüßt; sie sind nüchtern, gastfrei, arbeitsam und sehr begabt, können alle lesen und schreiben und ernähren sich vorzugsweise durch den Handel. Die Krimschen Tataren (250.000) werden in Steppen- und Bergtataren geteilt. Die ersteren, von recht reinem mongolischen Typus, beschäftigen sich vorzugsweise mit Viehzucht (namentlich Schafe), die letzteren mit Obst- und Gartenbau. Die tatarischen Stämme in Kaukasien, zusammen (1905) 1.879.908 Seelen, zerfallen in Aserbeidschan-Tataren, Kumüken, Türken, Nogaier, Karatschaier, Turkmenen, Bergkabardiner, Karapapachen.

Zu den Sibirischen Tataren (1905: 476.139) gehören die Tureliner, bei denen man die eigentlichen Tataren und die nach den von ihnen bewohnten Gegenden benannten Taraischen, Tobolskischen, Tjumenschen und Tomskischen Tataren unterscheidet. Teils leben sie in Städten, teils treiben sie Ackerbau, Viehzucht und Jagd. Auch gehören zu ihnen die Barabiner in der Steppe Baraba zwischen Ob und Irtisch (fast ausschließlich Viehzüchter und Fischer), die schon sehr russifizierten Tschulymschen Tataren, am Fluss Tschulym; die Telëuten (s. d.), Sagaer, Abakan oder Katschinzen (s. d.), Karagassen (s. d.) und Reste der einst zahlreichen Ariver und Asanen (s. d.). Die Umbildung Tartaren wird auf ein Wortspiel König Ludwigs des Heiligen von Frankreich zurückgeführt, der den Namen bildlich von »Tartaros« ableitete.

Bibliographie

  • Allevi, Piersergio: Zinnsoldaten, S. 151
  • Parker: Thousand years of the Tartars (Lond. 1895)
  • Radloff: Aus Sibirien (Leipz. 1884, 2 Bde.)
  • Schott: Älteste Nachrichten von Mongolen und Tataren (Berl. 1846)
  • Vámbéry: Die primitve Kultur des turkotatarischen Volkes (Leipz. 1879)
  • Vámbéry: Das Türkenvolk (Leipz. 1885)
  • Wolff: Geschichte der Mongolen oder Tataren (Bresl. 1873)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Russische Figuren der Napoleonischen Kriege