Syrmien

Syrmien.

Syrmien (ungarisch Szerémség, spr. ßéremschék), ehemals Herzogtum in Slawonien, benannt nach der römischen Stadt Sirmium (s. d.), umfasste den östlichen Teil der von der Drau, Save und Donau umflossenen sogenannten Syrmischen Halbinsel, war nach Zusammenbruch der Römerherrschaft zunächst den Hunnen, dann den Awaren, seit Karl. d. Gr. den Franken unterworfen und hieß damals Frankochorion. Hierauf gehörte es abwechselnd den Bulgaren, Byzantinern und Ungarn, von 1180 an abermals den letzteren, bis es 1276 als Morgengabe der Tochter Stefans V., Katharina, an den Serbenherzog Dragutin Nemanjić kam, der sich König von Syrmien nannte. 1521 kam es in den Besitz der Türken, nach deren Vertreibung 1688 durch Generalfeldwachtmeister Graf Veterani belehnte Kaiser Leopold I. das italienische Haus Odescalchi damit. Später kam Syrmien an das Haus Albani, blieb dann ein Teil der Militärgrenze und wurde erst 1872 Ungarn einverleibt. Das jetzige kroatisch-slawonischen Komitat Syrmien (ungarisch Szerém) wird von der Donau und Save, bez. den Komitaten Požega, Virovititz, Bács-Bodrog und Torontál sowie von Bosnien und Serbien begrenzt, umfasst ein Areal von 6810 km² (123,7 mi²) mit (1901) 381.739 meist serbischen (griechisch-orthodoxen und römisch-katholischen) Einwohnern. Komitatssitz ist Vukovar (s. d.).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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