Steinbüchse

Steinbüchse.

Steinbüchse, war der Name der ersten mittelalterlichen Geschütze des 14. und 15. Jahrhunderts, die mit Pulverladung massive Steinkugeln schossen. Abhängig vom Durchmesser der Steinkugeln, zwischen 12 und 90 cm, unterschied man schwere und mittlere Steinbüchsen (Hauptbüchsen, Bombarden, Riesengeschütze), von leichten Steinbüchsen. Letztere wurden seit Anfang des 15. Jahrhunderts aus Bronze gegossen, während die schweren Geschütze meist schmiedeeiserne Einzelstücke waren, so genannte Stabringgeschütze. Hauptbüchsen waren, wegen ihres enormen Gewichts, zunächst als Legestücke gefertigte Geschützrohre in Blocklafetten, die später zum Teil auf bewegliche Lafetten montiert wurden. Typisch für Steinbüchsen ist die Teilung des Geschützrohres in Kammer und Flug; häufig mit Schraubverbindung, die ein Zerlegen des Geschützes in zwei Transportlasten erlaubte.

Geschütz Herkunft Baujahr Kaliber
Pumhart von Steyr Steiermark früh. 15. Jahrh. 88 cm
Grose Bochse Deutscher Orden 1408 60 bis 80 cm?
Faule Mette Braunschweig 1411 76 cm
Dulle Griet Gent 1431 64 cm
Faule Grete Marienburg, Deutscher Orden 1409 50 cm
Mons Meg Flandern 1449 50 cm
Faule Magd Dresden 1410–1430 34,5 cm

Glossar militärischer Begriffe