Französische 12-Pfünder Kanone
System Gribeauval

Testbericht des 1:72 Modells von Stegmann Figuren

Französische 12-Pfünder Kanone im Maßstab 1:72 von Stegmann Figuren, hergestellt aus Holz und Messing.

Das Bild zeigt den aufwendingen Bausatz der französischen 12-Pfünder Kanone vom System Gribeauval mit Räderlafette von Daniel Stegmann. Das Tütchen oben rechts enthält Lafettenwände, Riegel, Achsen, Radnaben, Felgen, und Speichen aus Balsaholz. Die Löcher für die Speichen sind bereits in Nabe und Felge vorgebohrt, außerdem liegt eine Helling bei, die zur passgenauen Montage der Räder benötigt wird. Radnabe und Felge werden in entsprechenden Vertiefungen der Helling gesetzt, dann können die Speichen ganz einfach montiert und verklebt werden. Das zweite Tütchen enthält den typischen Munitionskasten für Bereitschaftsmunition, der bei Kanonen des Systems Gribeauval zwischen den Lafettenwänden transportiert wurde, und nach dem Abprotzen der Kanone sofort griffbereit war. Das Kanonenrohr in der Bildmitte ist aus Messing gedreht. Die Rohrmündung ist ausgebohrt, und exakt im Schwerpunkt des Rohres befindet sich eine Bohrung für den Schildzapfen aus Messing. Die Lafettenwand darunter zeigt das Schildzapfenlager und den Achsausschnitt. Räder und Wandlafetten aus Holz waren mit Eisen verstärkt, deshalb liegen dem Bausatz viele Messing-Ätzteile bei.

Bewertung

  • Exzellente Themenwahl, dieser detaillierte Bausatz wird Modellbauer und Sammler begeistern. Wargamer werden sich diesen Luxus vielleicht nur für die Artillerie der Garde leisten wollen.
  • Gute Produktionsqualität, der Hersteller hat an fast alles gedacht und den Bau des Modells so einfach wie möglich gestaltet. Felgen und Radnaben sind vorgebohrt, es gibt eine Helling für den Radbau, und der umfangreiche Ätzteileset lässt wohl keine Wünsche offen. Das Protzloch im Schwanzriegel der Lafette ist ebenfalls vorgebohrt und wird wie beim Original mit einem Metallteil verstärkt.
  • Der eckige Lafettenschwanz entspricht nicht dem System Gribeauval, aber in der Bauanleitung gibt es keine Hinweis darauf, dass der Lafettenschwanz abzurunden wäre. Möglicherweise handelt es sich hier also um eine späte Version des Gribeauval-Systems, das an die einfacheren Lafetten des Systems Marmont von 1803 angepasst wurde.
  • Der Schildzapfen ließ sich nur mit Mühe durch die Bohrung im Kanonenrohr stecken. Hier musste mit Schmiergelpapier nachgeholfen werden.
  • Das Kanonenrohr wird ohne Henkel geliefert. Geeignete Henkel können aus gezogenem Gussast selbst gebogen und auf das Messingrohr geklebt werden.
  • Die Richtmaschine fehlt leider. Versierte Modellbauer können die Richtmaschine aus Balsaholz und Messingdraht selbst herstellen.
  • Die Bauanleitung gibt keine Hinweise zum Grundieren und Bemalen der Balsaholzteile. Wer zum ersten Mal Holzteile in diesem Maßstab verwendet, sollte das Bemalen zunächst an einem vergleichbaren Balsabrettchen üben.

Die Französische 12-Pfünder Kanone von Daniel Stegmann gehört in jede Sammlung napoleonischer Figuren. Der Bausatz enthält viele kleine Teile, die allerdings sauber verarbeitet und leicht zu montieren sind.

Muster von Stegmann Figuren

Französische Armee der Napoleonischen Kriege