Sense

Bauern mit Sensen, 15 mm Minifigs.

Sense, Gerät zum Mähen von Getreide, Gras, und anderen Futtergewächsen für einen stehenden Arbeiter. Der schneidende Teil der Sense wird aus Schweißstahl oder Gussstahl geschmiedet und gelbrot glühend in geschmolzenen Talg getaucht, um ihn zu härten. Man reinigt ihn dann vom Talg, hält ihn kurze Zeit ins Feuer, steckt ihn rasch in einen Haufen Kohlenlösche und taucht ihn danach plötzlich in kaltes Wasser. Dann lässt man die Sensen blau an, bearbeitet sie nochmals mit dem Hammer und schleift sie. Gute Sensen müssen eine scharfe, dauerhafte Schneide annehmen und durch Steine und andere harte Körper, denen ihre Schneide beim Gebrauch begegnet, keine Scharten bekommen. Schleifsensen, aus Gussstahl, können nur durch Schleif- und Wetzstein geschärft werden, bei Klopfsensen, aus zähem Gärbstahl, lässt sich die Schneide durch Hämmern auf einem Amboss (Dengeln) dünn austreiben und braucht nur noch mit einem Handwetzstein oder Schmirgelholz überfahren zu werden. In der Sensenfabrikation nehmen Steiermark, Ober- und Niederösterreich, Kärnten und Krain die erste Stelle ein. Sehr gute Sensen aus bestem Gärbstahl, meist mit der Hand geschmiedet, liefert Sulingen in Hannover (Doppelviersense) und Haspe. Das Sensenblatt wird mit dem hölzernen, langen Stiel (Wurf) fest oder nach verschiedenen Richtungen stellbar verbunden, so dass jeder Arbeiter in bequemer Stellung mähen kann. Zu gleichem Zwecke werden auch zuweilen die am Stiel sitzenden Handhaben verstellbar gemacht. Für Getreide wird die Sense mit einem Korb zum Zusammenraffen des geschnittenen Getreides versehen (Rechensense, Korbsense). Die Sense ist Attribut des Todes (daher Sensenmann; schwäbisch Dengelgeist) und des Saturn (s. Hippe). Vgl. Sturm- oder Kriegssense

Bibliographie

  • Gerstein: Die deutsche Sensenindustrie und der Sensenhandel der Sauerländer Hausierer (Hagen 1906)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe