Schlacht bei Ligny, 16. Juni 1815

Schlacht bei Ligny, 16. Juni 1815.

Ligny (spr. linnji), Dorf in der belgischen Provinz und dem Arrondissement Namur, an den Staatsbahnlinien Charleroy-Ottignies und Tamines-Fleurus-Landen, mit (1904) 2015 Einwohnern, geschichtlich denkwürdig durch die Schlacht, die hier Napoleon I. am 16. Juni 1815 der preußischen Armee, 83.000 Mann stark, unter Blücher lieferte. Die Preußen verloren 12.000 Mann an Toten und Verwundeten und 21 Geschütze und waren entschieden geschlagen, während der Verlust der 73.000 Mann starken Franzosen sich auf 8000 Mann belief. Aber der Eindruck der Niederlage wurde sofort verwischt durch die Art, wie Gneisenau (Blücher war bei einem Gegenangriff der preußischen Reserve-Kavallerie unter Generalleutnant von Röder persönlich mitgeritten, unter seinem getöteten Pferd begraben, und beinahe gefangen genommen worden) den Rückzug anordnete: nicht auf das an der Schlacht unbeteiligt gebliebene Korps Bülows nach Maastricht zu, die natürliche Rückzugslinie, sondern nach Tilly und Wavre. Hierdurch war es Blücher möglich, schon am 18. Juni von Wavre aus Wellington mit seiner gesamten Armee, außer dem Korps Thielmann, das Grouchy gegenüber stehen blieb, zu Hilfe zu eilen und entscheidend in dessen Kampf mit Napoleon einzugreifen.

Französische Truppen

  • III. Armeekorps (Vandamme)
  • IV. Armeekorps (Gérard)
  • I. Kavallerie-Korps (Pajol)
  • II. Kavallerie-Korps (Exelman)
  • Garden und IV. Kavallerie-Korps (Milhaud)

Preußische Truppen

  • I. Korps (Zieten)
    • 1. – 4. Brigade
  • II. Korps (Pirch)
    • 5. – 8. Brigade
  • III. Korps (Thielmann)
    • 9. – 12. Brigade

Bibliographie

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Feldzüge, Schlachten und Ereignisse der Napoleonischen Kriege