Sandsäcke

Sandsäcke, Fig. 119.

Sandsäcke, werden häufig bei den Feldverschanzungen, besonders aber bei den Belagerungsarbeiten, statt der Wollsäcke, Faschinen und Schanzkörbe gebraucht. Die leinenen Säcke dazu werden leer von den Arbeitern mitgeführt, an Ort und Stelle mit Erde gefüllt, und fest zugebunden, s. Fig. 119. Die werden von starker, grober Leinwand gemacht, und dürfen nicht zu groß sein, weil sie von einem Mann gehandhabt werden müssen; zur schnelleren Übersicht des Bedarf richtet man sie gewöhnlich so ein, dass sie etwa einen Kubikfuß Erde enthalten, wozu das Zeug eine Elle lang und eben so breit angenommen werden kann, so dass der gefüllte und zugebundene Sack wenigstens 1½ Fuß lang bleibt, und etwa 8 Zoll dick ist. Unten sind sie zusammengenäht, und oben ist Sackband zum Zusammenschnüren eingezogen. Diejenigen Sandsäcke, deren man sich bedient, um daraus Scharten für Jäger und Schützen zu bilden, sind ebenfalls 1½ Fuß lang, und 6 bis 8 Zoll weit.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Sandsäcke aus DAS Pronto Modelliermasse.

Modelle von Sandsäcken lassen sich aus Salzteig oder handelsüblicher Modelliermasse ganz einfach und überzeugend selbst herstellen.

Sandsäcke, mit Erde gefüllte Säcke, dienen im Feldkrieg- und Festungskrieg zur Herstellung von Gewehrscharten auf Brustwehrkronen, zur Bekleidung von Böschungen, zum schnellen Ausbessern und zum Bau von Batterien an Orten, wo es an Erde mangelt, zum Verdämmen von Minen etc. Die Sandsäcke haben im russisch-japanischen Krieg ausgedehnteste Verwendung gefunden, z. B. war, wenn gefrorener Boden Erdarbeiten verhinderte, die japanische Infanterie auch beim Vorgehen zum Angriff mit Sandsäcken ausgerüstet, um schnell Kopfdeckungen und Gewehrauflagen in der Feuerstellung zu haben.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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