Char de Rupture Saint Chamond M-16

Char de Rupture Saint Chamond M-16.

Der Char de Rupture – Durchbruchspanzer – war das zweite französische Panzerkonzept des Ersten Weltkrieges. Die Planer suchten ein Fahrzeug, das die zweite und dritte Linie einer feindlichen Verteidigung in der Tiefe angreifen sollte, während Char d‘Assaut die erste Linie angriffen und niederhielten. Der rückwärtige Raum des Feindes umfasste Geschützstände, Stützpunkte, Versorgungspunkte und andere wichtige Ziele weit außerhalb der Reichweite der eigenen Artillerie. Wenn ein Überraschungsangriff gelingen sollte, mussten diese rückwärtigen Stellungen schnell ausgeschaltet werden, damit Infanterie und Kavallerie durchbrechen und das relativ offene Gelände dahinter erreichen konnten. Nur ein Panzer würde diese Aufgabe erfüllen können, da Artillerie im völlig zerstörten Niemandsland weder deployiert, noch ausreichend mit Munition versorgt werden konnte.

Das neue Fahrzeug sollte größer und schwerer als der Char d‘Assaut Schneider sein, aber es verwendete viele der selben mechanischen Komponenten, die vom Holt Kettenschlepper übernommen wurden. Der Panzer wurde 1916 von der französischen Firma Compagnie des Forges et Aciéries de la Marine et d’Homécourt (F.A.M.H.) in Saint Chamond bei Lyon entworfen. Der „St. Chamond“ erwies sich als fehlerhaftes Design. Der vorne und hinten weit überstehende Rumpf schränkte die Geländegängigkeit ein und machte den Panzer schwer beherrschbar. Beim ersten Einsatz der St. Chamond am 5. Mai 1917 zeigten sich weitere Mängel: der Hydraulikzylinder der Rohrbremse des Geschützes erwies sich als zu anfällig für feindliches Feuer, und die Besatzung konnte ein liegengebliebenes Fahrzeug nur unter großen Schwierigkeiten verlassen.

Bekannte Modelle

Technische Daten

  • Char de Rupture Saint Chamond M-16
  • Motor: Panhard, 4-zylinder Benzinmotor, 67 KW
  • Geschwindigkeit: 8 km/h auf Straßen
  • Tankinhalt:
  • Fahrbereich: 59,5 km
  • Länge: 8687 mm
  • Breite: 2667 mm
  • Höhe: 2362 mm
  • Gewicht: 22 t
  • Bewaffnung (frühe Version): 75 mm Kanone Saint Chamond T.R., vier 8 mm Hotchkiss MGs
  • Bewaffnung (späte Version): 75 mm M.1897 Feldgeschütz, vier 8 mm Hotchkiss MGs
  • Panzerung: 11 bis 17 mm rundum
  • Besatzung: Kommandant, Fahrer, sechs Kanoniere

Historische Verwendung

  • Französische Armee, Mai 1917–1918

Die ersten der insgesamt 400 St. Chamond-Panzer, die während des Krieges gebaut wurden, hatten das ursprüngliche Design mit zwei runden Panzertürmen auf dem Dach. Dieser Typ wurde im Laufe der Produktion rasch modifiziert und erhielt ein höheres Dach mit nur noch einem quadratischen Turm. Die Ketten erhielten ein V-Profil, das für bessere Traktion sorgte, und einige Fahrzeuge wurden zum Schutz gegen das deutsche 13 mm Mauser T-Gewehr mit SmK(H) – Spitzgeschoss mit Kern (Hartmetall) – mit zusätzlichen Panzerplatten versehen. Keine dieser Verbesserungen machte den St. Chamond zu einem akzeptablen Panzer, weshalb er 1919 durch schwere britische Panzer ersetzt werden sollte. Der Weltkrieg endete jedoch, bevor das Fahrzeug außer Dienst gestellt war.

Patrick Storto

Figuren und Fahrzeuge des 1. Weltkrieges