Russischer General Ludwig Adolf Peter Graf von Sayn-Wittgenstein-Ludwigsburg

Wittgenstein, Ludwig Adolf Peter, Fürst von Sayn-Wittgenstein-Ludwigsburg, russischer Feldmarschall, geb. 5. Jan. 1769 in Nischyn (Neschin), gest. 11. Juni 1843, Sohn des unter der Kaiserin Elisabeth nach Russland eingewanderten Grafen Wittgenstein. Er zeichnet sich 1795 in Polen bei Dubienka, Cholm und Otwlenka aus. Hierauf kämpft er im Kaukasus, so bei der Einnahme von Derbent. 1805 ist er bei Austerlitz in der Avantgarde. 1806 nimmt er am türkischen Krieg teil; 1807 kämpft er bei Friedland. Nach dem Frieden von Tilsit verteidigt er die von den Russen in Finnland besetzten Gebiete.

1812 kämpft er an der Düna gegen die Franzosen. Er schlägt bei Kljastizy und bei Golowtschizy die Franzosen zurück (im Juli); in der letzteren Schlacht wird er verwundet. Im Oktober verdrängt er Saint-Cyr aus Polozk und siegt hierauf 30. Okt. bei Tschaschniki. Wittgenstein besetzt 6. Jan. 1813 Königsberg, 10. März Berlin und übernimmt nach Kutusows Tod den Oberbefehl über die verbündete Armee, wird aber bei Großgörschen und Bautzen besiegt. Er legt daher den Oberbefehl nieder, befehligt fortan das russische Korps in der böhmischen Armee und kämpft bei Dresden und Leipzig; bei Bar-sur-Aube (27. Febr. 1814) wird er schwer verwundet.

1818 wird er Mitglied des Reichsrats, 1823 Feldmarschall. Am türkischen Feldzug 1828 nimmt er anfangs teil, muss aber 1829 wegen zerrütteter Gesundheit seinen Abschied nehmen. 1834 verleiht ihm der König von Preußen den Fürstentitel.

Scott Bowden und Jim Getz bewerten Wittgenstein im Spielsystem Empire III als mittelmäßigen und unpersönlichen Korps- und Armeekommandeur.

Figuren

  • General Ludwig Adolf Peter Graf zu Sayn-Wittgenstein, 1:72 Strelets 002

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Russische Figuren der Napoleonischen Kriege