Preußischer Generalleutnant August Friedrich von Itzenplitz

August Friedrich von Itzenplitz, ein Sohn des Balthasar Friedrich und der Katharina Sophie von Itzenplitz, wird im April 1693 geboren. Im Jahre 1709 tritt er beim Varenne’schen Regiment ein und macht in diesem nach der Einnahme von Doornick die Schlacht bei Malplaquet am 11. September 1709 mit. Erst 1715 zum Fähnrich befördert, wird er nach dem Feldzug in Pommern 1717 Secondlieutenant, 1720 Premierlieutenant und erhält 1724 eine Kompanie. Er wird nun mehrere Jahre hindurch als Werbeoffizier im Reich, in der Schweiz, in Wien, in Ungarn und in Italien verwendet und erfüllte diese dienstlichen Obliegenheiten mit solchem Erfolg, dass, als er endlich 1739 Major geworden und zum v. Borcke’schen Regiment versetzt worden ist, der König ihn bei der ersten Musterung dieses Regiments vor der Front durch die Frage auszeichnet, „wieviel Compagnien er nun bereits schön gemacht habe“. Dass der Monarch ihm überhaupt besonders wohlwollt, beweisen die Schenkungen, mit denen er Itzenplitz bedenkt; zunächst 3000 Taler, dann eine Prälatur in Camin, ferner die Anwartschaft auf die Lehngüter Hönnepel und Ober- und Nieder-Mörmter im Klevischen und endlich ein Gnadengehalt von 500 Talern. Am 4. September 1739 verheiratet er sich mit Charlotte Sophie, der Tochter des Ministers Adam Otto v. Viereck.

Seine kriegerische Laufbahn wird nach dem Regierungsantritt des Großen Königs eine bewegtere. Itzenplitz kämpft in der Schlacht bei Mollwitz, nach welcher er Oberstlieutenant wird, steht bei Chotusitz im Feuer, wo ihn seine Tabaksdose in der Tasche vor schwerer Verwundung bewahrt, kämpft als Oberst bei Hohenfriedeberg und erhält dann ein Regiment und den Orden pour le mérite. Im Jahre 1750 zum Generalmajor befördert, wird er im folgenden Jahre Chef des Schwerinschen Regiments (Nr. 13). Die dann folgenden Kampagnen des Siebenjährigen Krieges sind für Itzenplitz besonders ruhmvoll. Bei Lobositz am 1. Oktober 1756 streitet seine Brigade unter den Augen des Königs zu dessen besonderer Zufriedenheit, die sich durch Verleihung eines Gnadengehalts von 500 Talern äußert; auch bei Prag (6. Mai 1757) kommandiert er eine Brigade, wohnt dann der Belagerung von Prag bei und deckt den Rückzug der Armee aus Böhmen nach Schlesien.

Bei Roßbach (5. November) erobert er mit seiner Brigade, in welcher auch sein Regiment steht, 5 Kanonen. Itzenplitz bleibt dann beim Feldmarschall Keith in Sachsen, während sein Regiment mit nach Schlesien rückt, wird nach Ausführung mehrerer Spezialaufträge am 23. Januar 1758 Generallieutenant und erhält dann den Oberbefehl über eine Armee von 12.000 Mann bei Dresden, mit welcher er Sachsen gegen die Österreicher und die Reichsarmee deckt. Seine Verdienste hierbei erkennt der König durch Verleihung des schwarzen Adlerordens an. In der Kampagne von 1759 steht Itzenplitz zuerst unter Prinz Heinrich gegen die Reichsarmee und rückt mit großem Erfolg bis nach Bamberg vor, dann zur Armee des Königs versetzt, kommandiert er bei Kunnersdorf (12. Aug.) den rechten Flügel des zweiten Treffens, verliert ein Pferd unter dem Leibe, wird selbst viermal verwundet, verlässt aber die Wahlstatt nicht, bis ihn der Rückzug der Armee dazu nötigt. Er wird nach Küstrin und dann nach Stettin gebracht, wo er am 5. September seinen Wunden erliegt.

Quelle: Ernst Friedlaender

Bibliographie

  • Friedlaender, Ernst: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 14 (Leipzig 1881)
  • Pauli: Leben großer Helden, V. S. 215
  • König, Anton Balthasar: Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, II. S. 212

Figuren des Siebenjährigen Krieges