Oudenaarde

Stadthaus und Walburgakirche in Oudenaarde.

Oudenaarde (spr. aude-, franz. Audenarde), Hauptstadt des gleichnamigen Arrondissements in der belgischen Provinz Ostflandern, an der Schelde, südwestlich von Gent, Knotenpunkt der Bahnlinien Brüssel-Kortrijk, Oudenaarde-Mouscron und Blaton-Gent sowie der Nebenbahn Oudenaarde-Deinze, hat einige bemerkenswerte Gebäude, z. B. das im zierlichsten spätgotischen Stil 1525–30 erbaute Rathaus (das Portal des Ratssaales, 1534 von Paul van der Schelden ausgeführt, ist ein Meisterstück der Holzbildnerkunst), die Walburgakirche (teils romanischen Stils aus dem 12., teils gotischen Stils aus dem 14. und 15. Jahrhundert) und die Liebfrauenkirche im Übergangsstil aus dem 18. Jahrhundert; außerdem eine Musikschule, ein bischöfliches Collège, eine öffentliche Bibliothek, ein Tribunal und (1905) 6616 Einwohner, die Leinweberei und Bleicherei sowie Färberei treiben. Die im 16. Jahrhundert berühmte Teppichweberei ist erloschen.

Liebfrauen-Hospital in Oudenaarde.

Oudenaarde, das im 14. Jahrhundert bei den sozialpolitischen Kämpfen in Flandern eine Rolle spielte, ist Geburtsort der Statthalterin Margarete von Parma (s. d.). Bei Oudenaarde 11. Juli 1708 entscheidender Sieg der Verbündeten unter Marlborough und Prinz Eugen von Savoyen über die Franzosen unter Vendôme und dem Herzog von Burgund. 1745–48 war die Stadt im französischen Besitz.

Haus de Lalaing in Oudenaarde.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
Bilder: Stad Oudenaarde

Bibliographie

  • Pauw, Napoléon de: La conspiration d’Audenarde 1342 (Gent 1879)
Oudenaarde.

Historische Orte