Österreichischer Feldmarschall Maximilian Ulysses Graf von Browne

Maximilian Ulysses Graf von Browne, Baron de Camus und Mountany, geb. 23. Okt. 1705 zu Basel, gest. 26. Juni 1757 zu Prag, war ein Sohn des kaiserlichen Reiterobersten Ulysses Freiherrn von Browne, aus altem irländischem Geschlechte, welcher gleichzeitig mit seinem Bruder Georg am 13. Mai 1716 von Kaiser Karl VI. in den Reichsgrafenstand erhoben worden war. Schon frühzeitig, und zwar im Jahre 1726, vermählt sich der junge Browne mit der im gleichen Jahre mit ihm geborenen Gräfin Marie Philippine v. Martinitz, Tochter jenes Georg Adam Martinitz, der sich kurze Zeit hindurch als kaiserlicher Vicekönig in Neapel befunden hat. Wer die mächtige Förderung kennt, welche zu jener Zeit die Verbindung mit angesehenen Familien auf die Laufbahn derer ausübte, welche dem öffentlichen Dienste sich widmeten, wird dieselbe auch in dem raschen Vorrücken des Grafen Browne, der frühzeitig in die kaiserliche Armee getreten ist, leicht wiedererkennen.

In seinem 29. Lebensjahre befehligt Browne als Oberst ein Infanterieregiment. Da aber zeigt es sich bald, dass die besondere Vergünstigung diesmal einem Würdigen zu Teil geworden ist. So unglücklich der Feldzug des Jahres 1734 in Italien auch verläuft, so kämpft ihn doch Browne mit großer Auszeichnung mit. Das Gleiche ist im nächsten Jahr, in welchem er, zum Generalfeldwachtmeister ernannt, die Grenzen Tirols gegen den Feind zu decken sucht, und während der ebenfalls unglücklichen Feldzüge gegen die Pforte der Fall, welche die letzten Lebensjahre Karls VI. verbittern und so viel dazu beitragen, dass er die österreichische Monarchie in den ungünstigsten Verhältnissen seiner Tochter zurücklässt.

Als Maria Theresia zur Regierung gelangt, bekleidet Browne, inzwischen zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt, die Stelle eines kommandierenden Generals in Schlesien. Ihn trifft nicht die Schuld, dass sich die Verteidigungsanstalten daselbst in einem höchst verwahrlosten Zustande befinden; hat man ja doch von dem Nachbarland Preußen eher Beistand als Angriff erwartet. Als der letztere plötzlich erfolgt, ist für den ersten Augenblick wenigstens an Widerstand in offenem Felde nicht zu denken. Browne sucht vor allem die festen Plätze zu halten, hiedurch zersplittert er jedoch die ohnedieß geringe Anzahl seiner Streitkräfte noch mehr, ohne den beabsichtigten Zweck vollständig erreichen zu können. Ohlau, Ottmachau, Namslau gehen verloren, Browne selbst aber sieht sich gezwungen, vor dem übermächtigen Gegner nach Mähren zurückzugehen.

Inzwischen hat man in Wien dem Feldmarschall Grafen Neipperg den Oberbefehl über die Truppen anvertraut, mit denen man Schlesien dem König von Preußen wieder zu entreißen hofft. Neipperg aber ist vor der Hand wenigstens gegen jede offensive Unternehmung wider die Preußen. Er verlangt, dass Browne die nach Mähren führenden Pässe durch Verhaue verwahre und sie mit Jägern und bewaffneten Landleuten besetze, um das Vordringen des Feindes nach Mähren zu vereiteln. Browne hingegen, nicht nur kenntnissreicher, sondern auch kühner und unternehmender als Neipperg, erklärt sich mit allem Ungestüm seines lebhaften, leicht gereizten Wesens gegen diesen Plan. Das mährische Gebirge sei keineswegs so unzugänglich als man sich dasselbe vorstelle. Leicht könnten die Verhaue umgangen oder geöffnet werden, die bewaffneten Landleute aber verübten solche Exzesse, dass er sie zu entlassen genötigt sei. Wer Pläne entwerfe, möge sich auch ihrer Ausführung nicht entziehen. Und als Neipperg durch den ausdrücklichen Befehl, nichts gegen die weit auseinander liegenden preußischen Quartiere zu unternehmen, den kampfbegierigen Browne zu gezwungener Untätigkeit verurteilt, da schreibt letzterer voll Unmut nach Wien, er sei zwar nicht gewohnt, seine Truppen nutzlos hinzuopfern, aber er wisse auch dass ohne irgend ein Wagnis kein Vorteil errungen werden könne. Diese Gereiztheit Browne’s gegen den Oberfeldherrn Neipperg wird durch dessen unglückliches Auftreten in Schlesien nur noch gesteigert. Bei Mollwitz wird Browne, dem feindlichen Feuer unerschrocken sich aussetzend, verwundet, jedoch nicht so schwer, dass er dadurch für die Zukunft zum Kriegsdienst untüchtig geworden wäre. Im Jahre 1742 finden wir Browne in dem kaiserlichen Feldlager in Böhmen; wie früher mit Neipperg, gerät er jetzt mit dem Feldmarschall Fürsten Lobkowitz in heftigen Streit. So weit kommt es, dass der Hofkriegsrat seine Missbilligung ausspricht über das Benehmen des Grafen Browne. Ein General habe zwar im Kriegsrat seine Meinung offen zu sagen, aber es müsse dies immer mit Ruhe und Gelassenheit geschehen.

Diese Eigenschaften sind es jedoch gerade, deren Browne völlig entbehrt, während Energie und Tatendrang ihn in hohem Maße beseelen. Sie an den Tag zu legen, dazu bietet ihm endlich, nachdem alle Feldzüge, welche er bisher mitgemacht, für die österreichischen Waffen unglücklich gewesen sind, im Jahre 1743 die Kriegführung des Prinzen Karl von Lothringen und des Feldmarschalls Khevenhüller gegen die Franzosen und Bayern Anlass genug dar. Browne nimmt Deggendorf mit stürmender Hand; unablässig drängt er den Prinzen von Lothringen, die sich zurückziehenden Franzosen nachdrücklich zu verfolgen und den Rhein zu überschreiten. Man weiß, dass im Jahre 1743 diese Unternehmung scheiterte, während sie in dem darauf folgenden Feldzuge ohne allzu große Schwierigkeit gelingt. Aber jetzt wohnt ihr Browne nicht mehr bei; er befindet sich nun in Italien, leider wieder unter den Befehlen jenes Lobkowitz, mit dem er schon einmal in so argen Zwiespalt geraten ist. Auch jetzt wieder geschieht dies, und es fehlt nicht an Stimmen welche behaupten, es könne nicht genugsam beklagt werden, dass Browne nur die zweite und nicht die erste Stelle im Heer bekleide. Doch soll nicht Lobkowitz des Misslingens der Unternehmung auf Velletri beschuldigt werden, welche Browne befehligt; an der Beutelust seiner slawonischen Soldaten, die nach dem Eindringen in die Stadt nicht mehr in Ordnung zu halten sind, sondern sich plündernd in die Häuser zerstreuen, scheitert sie.

Dieser Misserfolg bringt jedoch den Grafen Browne in keiner Weise um Maria Theresia’s Vertrauen; wie sehr er dasselbe besitzt, beweist sie ihm dadurch, dass sie ihn im nächsten Feldzug wieder in Bayern verwendet. Denn hier gedenkt sie den neuen Kurfürsten Maximilian Joseph durch rasche und entscheidende Schläge zum Frieden zu zwingen. Diese Absicht wird auch wirklich erreicht. Dem Grafen Browne, der bei der Erstürmung von Vilshofen von den eigenen Truppen, welche er von der Plünderung abhalten will, verwundet wird, gebührt ein wesentlicher Teil des Verdienstes, dass der Kurfürst, von den Österreichern in die Enge getrieben, zu Füssen den Frieden schließt.

Am 27. Juni 1745 zum Feldzeugmeister ernannt, dient Browne jetzt bei der Armee, welche unter den Befehlen des Feldmarschalls Grafen Traun an den Main zieht, um die Franzosen aus jenen Gegenden zu vertreiben und in Frankfurt die Wahl des Großherzogs von Toscana zum römischen König und dessen Kaiserkrönung sicher zu stellen. Im Jahre 1746 befindet sich Browne wieder in Italien; in der Schlacht bei Piacenza befehligt er den linken Flügel und entscheidet mit demselben für die Österreicher den Sieg. Obgleich nach der Abberufung des Feldmarschalls Fürsten Liechtenstein nicht Browne sondern der dem Range nach ältere Feldzeugmeister Botta den Oberbefehl erhält, ist doch Browne fortan die Seele aller kriegerischen Unternehmungen in Italien. Die Franzosen und Spanier werden aus der Lombardei vertrieben, bei Rottofreddo neuerdings geschlagen. Piacenza ergibt sich, unaufhaltsam dringen die Österreicher gegen Süden vor. Am 1. Sept. erstürmen sie die Verschanzungen auf der Bocchetta; drei Tage später steht Browne, welcher stets die vorderste Heeresabtheilung führt, vor Genua. Ohne Widerstand zu versuchen, öffnet die Republik die Tore ihrer Hauptstadt. Nicht nur harte, sondern auch demütigende Bedingungen werden ihr auferlegt. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Erbitterung in den Gemütern zu nähren. Zuletzt schwillt sie so hoch an, dass die Österreicher durch einen Volksaufstand wieder aus Genua vertrieben werden.

Es wird wohl nicht zu viel behauptet, wenn man die Meinung ausspricht, es wäre niemals so weit gekommen, wenn Browne sich damals noch in Genua befunden hätte. Aber er hat den Oberbefehl über das Heer erhalten, welches in Südfrankreich eindringen soll. Am 30. Nov. 1746 führt Browne dasselbe über den Var. Um sich einen Waffenplatz zu sichern, umschließt er Antibes; bis aus fünf Meilen von Toulon dringen seine Vorposten in Frankreich vor. Die Überzahl der Truppen, welche der Feind ihm entgegenwirft, und der inzwischen eingetretene Verlust von Genua zwingen jedoch Browne, die Unternehmung gegen Antibes wieder aufzugeben. Am 3. Febr. 1747 führt er seine Truppen über den Var auf italienischen Boden zurück. Nun erhält Browne die oberste Leitung der kriegerischen Unternehmungen in Italien. Aber obgleich er erklärt, dass nach dem Vordringen der Franzosen über den Var der Gedanke der Wiedereroberung von Genua aufzugeben wäre, beharrt doch Maria Theresia, durch ihre Erbitterung gegen die Republik hiezu verleitet, auf diesem Plane. Feldzeugmeister Graf Schulenburg soll die Belagerung von Genua ins Werk setzen, doch wie Browne vorhergesagt hat, scheitert sie. Browne verstärkt nun die piemontesischen Streitkräfte, welche mit den Franzosen und Spaniern im Kampfe sich befinden, und trägt durch rechtzeitige Absendung von Hilfstruppen wesentlich dazu bei, dass der Sturm auf den Col d’Assiette abgeschlagen wird. Dies ist das letzte Kriegsereignis von Bedeutung, das in Italien sich zuträgt.

Der Aachner Friede macht den Feindseligkeiten, aber nicht der Tätigkeit Browne’s ein Ende. Er wird vielmehr mit der Leitung der Verhandlungen betraut, welche zur Feststellung der Bedingungen gepflogen werden, unter denen die verschiedenen italienischen Provinzen entweder an ihre früheren Besitzer zurück, oder an neue Gebieter gelangen. Am 21. Januar 1749 wird die hierauf sich beziehende Convention in Nizza unterzeichnet. Browne kehrt nach Wien zurück und erhält das Generalkommando in Siebenbürgen, 1751 aber dasjenige in Böhmen; im Jahre 1753 wird er zum Feldmarschall ernannt. In dieser Stellung befindet er sich als König Friedrich II. von Preußen, wie er es bald nach Maria Theresia’s Thronbesteigung getan, so auch jetzt wieder den Frieden bricht und durch Sachsen gegen Böhmen vordringt. Ein eigentümliches Zusammentreffen ist es, dass ihm auch diesmal Browne wieder gegenübersteht. Doch sind die äußeren Verhältnisse, unter denen dies jetzt der Fall ist, für Österreich nicht mehr so ungünstig als zur Zeit des ersten Einmarsches des Königs von Preußen in Schlesien. Wenn auch der Kaiserhof die Rüstungen zu spät begonnen und sie zu lässig betrieben hat, um Friedrich II. mit voller Zuversicht entgegentreten zu können, so ist doch von dem früheren Missverhältnisse der beiderseitigen Kräfte nicht mehr die Rede.

Browne führt seine Truppen dem König entgegen, bei Lobositz kommt es zur Schlacht, und obwohl die Preußen das Schlachtfeld behaupten, erleiden sie doch so beträchtliche Verluste, und der Rückzug Browne’s wird mit so großer Ordnung vollzogen, dass Friedrich von dem errungenen Siege keinen weiteren Vorteil zu ziehen vermag. Ja so wenig lässt Browne durch den Ausgang der Lobositzer Schlacht von weiteren Unternehmungen sich abhalten, dass er sich entschließt, dem bei Pirna eingeschlossenen sächsischen Heere zu Hilfe zu eilen. Mit achttausend Mann auserlesener Truppen schreitet er an die Durchführung dieses gefahrvollen Planes. Unter vielfachen Mühseligkeiten, aber sie alle besiegend und durch sein aufopferungsvolles Beispiel auch den letzten seiner Soldaten zu standhafter Ausdauer beseelend, zieht Browne bis Schandau und harrt dort drei Tage hindurch fruchtlos der Sachsen. Statt den Durchbruch (Durchschlagen) zu versuchen, ergeben sich dieselben ihren Gegnern und Browne kehrt unangefochten in sein Lager zu Budin zurück. Auch die Preußen verlassen Böhmen und man kann sagen, dass vornehmlich Browne es war, welcher König Friedrichs Plan, das noch nicht ausreichend gerüstete Österreich im ersten Anlaufe zu Boden zu werfen, zu nichte gemacht hat. In Wien erkennt man dies wohl und man überbietet sich daher in Kundgebungen des Lobes und der Dankbarkeit für Browne.

Wenn sich Maria Theresia dennoch entschließt, den Oberbefehl im künftigen Feldzuge nicht ihm, sondern ihrem Schwager, dem Prinzen Karl von Lothringen zu übertragen, so ist es nicht Rücksichtslosigkeit für Browne, was sie hiezu vermag, sondern nur Nachgiebigkeit für ihren Gemahl und ihr eigener sehnsuchtsvoller Wunsch, ihrem Schwager Gelegenheit zu geben, seinen früheren Kriegsruhm, der durch den unheilvollen Feldzug des Jahres 1745 so sehr gelitten hat, wieder herstellen zu können. Um jedoch auch nicht zu kränken, will die Kaiserin ihn dem Prinzen von Lothringen im Oberkommando beiordnen. Browne hingegen erklärt eine solche Maßregel für schädlich, weil durch sie die notwendige Einheit im Kommando allzuleicht gestört würde. Er bietet sich aber freiwillig an, unter die Befehle des Prinzen von Lothringen zu treten, und als dies dankbarst angenommen wird, eilt er voraus nach Böhmen, um die Vorbereitungen zu dem bevorstehenden Feldzuge zu treffen. Bei denselben verfällt jedoch Browne in einen verhängnisvollen Irrtum. Er ist der Überzeugung, König Friedrich werde sich bloß verteidigungsweise verhalten. Zu einem Angriffe auf ihn sei daher immer noch Zeit; derselbe möge erst dann vorgenommen werden, wenn gleichzeitig die Heere Frankreichs und Russlands sich gegen Preußen in Bewegung setzen würden. Darum wird auch Browne von dem plötzlich auf vier Straßen in Böhmen einbrechenden Feinde vollständig überrascht. Nirgends hat er genug Truppen beisammen, um ausreichenden Widerstand leisten zu können. Dennoch will er dies wenigstens dort wo er selbst steht, um jeden Preis versuchen und es bedarf der ganzen Autorität des inzwischen in Böhmen eingetroffenen Prinzen von Lothringen, um Browne zu hindern, sich selbst und einen Teil seiner Streitkräfte wahrscheinlich fruchtlos zu opfern.

Nur mit Mühe lässt er sich bestimmen, bis Prag zurückzuweichen. Als jedoch der Prinz auch diese wichtige Stadt aufgeben will, widerspricht Browne mit solch ungestümem Nachdruck, dass Karl von Lothringen von diesem Gedanken wieder abgeht. Um so freudiger mag daher auch Browne es begrüßen, als es am 6. Mai unter den Mauern von Prag gegen die Preußen zur Schlacht kommt. Umsichtig geleitet, kann sie noch immer einen vollständigen Umschwung der Ereignisse auf dem Kriegsschauplatze herbeiführen. Und der Anfang der Schlacht scheint einer solchen Erwartung nicht ganz ungünstig zu sein. Das sumpfige Terrain, welches die Preußen bei ihrem Anmarsch gegen die Reihen der Österreicher zu überschreiten haben, bietet ihnen große Hindernisse dar. Fürchterlich leiden sie unter dem wohlgezielten Feuer ihrer Gegner, und als sie dadurch ins Stocken geraten, führt Graf Browne in Person seine Grenadiere gegen den Feind. Mit Todesverachtung sprengt er vor ihre Reihen, um sie zum Bajonettangriff zu leiten; da zerschmettert ihm eine Kanonenkugel das Bein, er stürzt vom Pferde und wird bewusstlos hinter die Schlachtlinie getragen. Der Tag geht verloren, Browne aber wird mit den Trümmern des geschlagenen österreichischen Heeres in Prag eingeschlossen.

Von seinem Schmerzenslager aus nimmt er noch den lebhaftesten Anteil an dem Gange der Kriegsereignisse; jede mutlose Regung, jeder Gedanke an Schwäche oder Nachgiebigkeit wird von ihm mit Entschiedenheit bekämpft, unablässig mahnte er zur Ausdauer und Standhaftigkeit. Daher ist es ein Glück für ihn zu nennen, dass er den Tag von Kolin noch erlebt, durch welchen es der Welt zum ersten Male kund wird, dass auch König Friedrich nicht unbesiegbar ist. Aber so sehr dies Ereignis auch Brown erfreuen mag, der mit enthusiastischer Liebe an der Kaiserin und an Österreich hängt, in seinem eigenen, wirklich tragischen Schicksal bringt es doch keine Änderung mehr hervor. Der Mann, auf welchen bei Beginn des Feldzuges alle Augen voll Hoffnung und Vertrauen gerichtet waren, bildet in den letzten Wochen seines Lebens die Zielscheibe des erbittertsten Tadels. Der Kummer hierüber und nicht die Gefährlichkeit seiner Wunde führt nach schmerzlichem Leiden seinen Tod herbei. So versichert wenigstens ein gleichzeitiger Berichterstatter, der sein Schicksal ein lautredendes Beispiel des raschen Wechsels aller irdischen Dinge nennt. Die ruhiger prüfende Nachwelt aber erkennt, dass Browne trotz seines letzten Missgeschickes den vollsten Anspruch darauf besitzt, den ausgezeichnetsten Feldherren beigezählt zu werden, welche jemals unter den Fahnen des Hauses Österreich kämpften.

Bibliographie

  • Zuverlässige Lebensbeschreibung Ulysses Maximilian des Heiligen Römischen Reichs Grafen von Browne, gewesenen Kaiserl. Königl. General-Feldmarschalls (Frankfurt und Leipzig 1757)
  • Broxtermann, Theobald Wilhelm: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 3 (Leipzig 1876)
  • Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
  • O’Cahill, Baron: Geschichte der Größten Heerführer neuerer Zeiten (Rastadt 1785. Bd. II. S. 264–316)

Quelle: Theobald Wilhelm Broxtermann

Figuren des Siebenjährigen Krieges