Neusatz an der Donau

Neusatz an der Donau.

Neusatz an der Donau (Novi Sad, ungarisch Újvidék), königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat im ungarischen Komitat Bács-Bodrog, Station der Staatsbahnlinie Budapest–Semlin und von drei Lokalbahnen, am linken Ufer der Donau, über die eine Schiffbrücke und eine Eisenbahnbrücke nach der gegenüberliegenden Festung Peterwardein führen, und an der Mündung des Franz-Josephskanals in die Donau. Sie hat 14 Kirchen, darunter einen neuen Dom der serbischen Kirchengemeinde, zahlreiche schöne Gebäude (Sparkasse, Gymnasium, Spital, Schützenvereinshaus, neue Kasernen), Dampf- und Walzmühlen, Fabriken für Mühlsteine, Spiritus, Seidenwaren (500 Arbeiter), Konserven etc., vorzüglichen Obst-, Garten- und Weinbau, bedeutende Hausindustrie (Seidenspinnerei), lebhaften Handel und Schiffsverkehr und (1901) 29.296 Einwohner, wovon 10.321 Ungarn, 9889 Serben und 6483 Deutsche (meist römisch- und griechisch-katholischen Glaubens). Neusatz ist Zentralpunkt der Serben Ungarns, besitzt ein römisch-katholische Staats- und ein griechisch-orientalisches serbisches Obergymnasium, eine Handels- und eine Gewerbeschule, Theater, Promenadenanlagen, une eine serbische literarische Gesellschaft (Matica srpska), ist Sitz des Komitats und des Bácser griechisch-orientalischen Bischofs und hat einen Gerichtshof, ein Tabakmagazin und ein Tabakeinlösungsamt.

Am 11. Juni 1849 wurde Neusatz von den kaiserlichen Truppen unter Jelačić mit Sturm genommen und fast zerstört. In der Nähe Überreste einer Römerschanze.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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