Ludwigslust

Schloss Ludwigslust.

Ludwigslust, Stadt im [ehem.] Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin, Knotenpunkt der preußischen, bzw. mecklenburgischen Staatsbahnlinien BerlinHamburg, Ludwigslust–Wismar, Ludwigslust-Dömitz und Ludwigslust–Neubrandenburg, 36 m u. M., hat zwei evangelische Kirchen (darunter die Hauptkirche in Form eines griechischen Tempels), eine katholische Kirche, eine griechisch-orthodoxe Kapelle, eine Synagoge, ein großherzogliches Residenzschloss (1772 bis 1776 erbaut) mit Sammlungen, Familiengruft und reizendem Park (vgl. die Beschreibung von Saubert, Ludwigslust 1897), ein großherzogliches Palais, eine Villa des Herzogs Paul, schöne Promenaden, Denkmal des Großherzogs Friedrich Franz I., Realgymnasium, Taubstummenanstalt, Bethlehemstift (Krankenhäuser und Diakonissenanstalt), Amtsgericht, Forstinspektion, Schokolade-, Zuckerwaren-, Milchsäure-, und Zementsteinfabrikation, eine chemische Fabrik, bedeutenden Spargelanbau und (1900) mit der Garnison (1. Großherzoglich Mecklenburgisches Dragoner-Regiment Nr. 17) 6634 Einwohner. Ludwigslust wurde von Herzog Friedrich dem Frommen (1756–85) angelegt und nach dessen Vater Herzog Christian Ludwig II. benannt; 1876 wurde es Stadt und 1880 in den ständischen Verband aufgenommen. Vgl. AdventsMarkt in Ludwigslust und Ludwigsluster Schlossweihnacht.

Natureum am Schlosspark Ludwigslust.
Das Natureum am Schlosspark Ludwigslust
Stadtkirche Ludwigslust.
Die Stadtkirche Ludwigslust
Die ehemalige Kanalkaserne in Ludwigslust.
Die ehemalige Kanalkaserne in Ludwigslust

Von August 1863 bis Oktober 1867 lag das Mecklenburgische Jäger-Bataillon in Ludwigsburg in Garnison. Das ehemalige Gebäude des großherzoglichen Lehrerseminars in der Kanalstraße 26 – die heutige Grundschule Fritz Reuter – wurde zum Quartier für die Jäger umgebaut und hieß nun Kanalkaserne oder Kaserne III. Von 1867 bis 1914 waren hier zwei Eskadrons des 1. Großherzoglich Mecklenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 17 untergebracht.

An der griechischen Kapelle im Schlosspark Ludwigslust findet sich das Grab des Grafen Mussin Puschkin, Major im Isjumschen Husarenregiment, der am 04. April 1813 in Boizenburg der Verwundung erlegen war, die er zwei Tage zuvor im Gefecht bei Lüneburg erlitten hatte.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte