Karabiniers

Karabiniers.

Karabiniers, sind schwere Kavallerieregimenter, welche gewöhnlich zu den Garden gehören, führen aber keine Kürasse, und machen gewissermaßen den Übergang zu den Dragonern. Ursprünglich dienten sie eigentlich als Jäger zu Pferde, späterhin setzte man zu jeder Reiterkompanie einige solche Karabiniere, noch später zog man sie zu Regimentern zusammen. In neueren Zeiten ist der ältere Gebrauch, Karabiniers zu bei jedem Regiment zu haben, in einigen Armeen wieder eingeführt, indem man eine ähnliche Art Schützen, wie bei den Infanterie-Regimentern, anordnete, und sich ihrer auch auf eine ähnlich Art, nur zu Pferde, bedient.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Karabiniers, Carabiniers oder Karabiniere, ursprünglich soviel wie berittene Arkebusiere. Heinrich IV. teilte solche Karabiniers seiner schweren Reiterei zu, später waren sie bald in selbständige Abteilungen formiert, bald auf die Reiterregimenter verteilt. In der Napoleonischen Zeit und später gab es Carabiniers als schwere Reiterregimenter. Nach 1870 verschwand der Name in Frankreich. Seit 1876 führt ein königlich sächsisches schweres Reiterregiment den auch schon früher in dieser Armee üblich gewesenen Namen Karabiniere. Belgien hat ein Regiment Karabiniere mit vier aktiven und drei Reservebataillonen. In Italien sind Carabinieri soviel wie Gendarme.

Sergent Porte-Fanion der Carabinier-Kompanie, 8e Régiment d’Infanterie Légère, 1809.
Sergent Porte-Fanion der Carabinier-Kompanie, 8e Régiment d’Infanterie Légère, 1809

Carabiniers, hießen außerdem die Soldaten der schweren Elite-Kompanien der »infanterie légère«, der leichten Infanterie in der Napoleonischen Armee, die das Pendant der Linien-Grenadiere bildeten. Die Abbildung zeigt einen Sergent Porte-Fanion der Carabinier-Kompanie des 8e Régiment d’Infanterie Légère, 1809. Die Zinnfigur im Maßstab 1:30 stammt von del Prado.

Bibliographie

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe