Martini-Henry Gewehr, 1871–1918

Martini-Henry Gewehr, geschlossen und abgefeuert.

Das britische Martini-Henry Gewehr wurde 1871 als Nachfolger des Snider-Enfield Infanteriegewehrs in der Truppe eingeführt, und ab 1888 durch das neue Lee-Metford Infanteriegewehr abgelöst. Indische Kolonialtruppen verwendeten das Martini-Henry Infanteriegewehr von 1888 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.

Das Martini-Henry Gewehr war berüchtigt für seine Ladehemmungen im Gefecht. Ursächlich waren Verschmutzung durch Pulverrückstände, und die dünnwandigen Patronenhülsen aus gewalztem Messingblech, die sich beim Abfeuern zu stark ausdehnten, manchmal sogar aufrissen, und im Patronenlager der Waffe stecken blieben. Widerstandsfähigere Patronenhülsen aus gezogenem Messingblech, und ein verlängerter Ladehebel, mit dessen Hilfe mehr Zugkraft auf die Auszieherrille der Hülse angewendet werden konnte, lösten das Problem nur teilweise.

Erst mit der Einführung des rauchschwachen Nitrocellulosepulvers und des Vollmantelgeschosses in den 1920er Jahren verbesserte sich die Genauigkeit der Waffe und das Ausziehen der leeren Patronenhülse gelang mit hundertprozentiger Sicherheit. In der Folge entwickelte sich das Martini-Henry Gewehr zur beliebten Jagdwaffe für Großwildjäger, die mit Kordit-Ladung und 500 grain (32,3 g) schweren Geschossen selbst Nilpferde aus sicherer Entfernung niederstrecken konnten.

Martini-Henry Gewehr aus der Sammlung eines passionierten Großwildjägers.

Durch Herunterziehen des hinter dem Abzugsbügel des Martini-Henry Gewehrs liegenden Ladehebels kippt der Verschluss vorne nach unten und gibt das Patronenlager (die Kammer) frei, wobei die leere Patronenhülse herausgezogen wird. Wird der Ladehebel dabei rasch bewegt, erhält der Auszieher einen harten Schlag, der die Hülse nach hinten auswirft. Die neue Patrone wird nun in die Kammer eingeführt und mit dem Daumen vollständig hineingedrückt. Das Zurückführen des Ladehebels hebt den Verschluss vorne wieder an, wodurch die Kammer verschlossen wird, und drückt den Schlagbolzen nach hinten gegen die Schlagbolzenfeder, bis der Abzugshebel in die Kerbe des Spannhebels (engl. »tumbler«) einrastet. Der »cocking indicator« an der rechten Gehäuseseite dreht sich mit und zeigt an, dass das Martini-Henry Gewehr jetzt durchgeladen ist. Das Betätigen des Abzuges löst den Schlagbolzen und feuert die Waffe ab.

Figuren mit Martini-Henry Gewehren

Figuren mit Peabody-Martini-Henry Gewehren

  • Türkische Infanterieführungsgruppe, 28 mm Askari Miniatures TU-3
  • Türkische Infanterieführungsgruppe, 28 mm Outpost Wargame Services RTWTC1
  • Türkische Infanterie, 1877–78, 28 mm Eureka Miniatures 100RTW30
  • Türkische Infanterie, 1877–78, 28 mm Askari Miniatures TU-1
  • Türkische Infanterie, marschierend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT1
  • Türkische Infanterie, vorgehend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT2
  • Türkische Infanterie, stehend schießen, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT3
  • Türkische Infanterie, kniend schießend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT4
  • Türkische Infanterie, vorgehend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT5
  • Türkische Infanterie, plänkelnd, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT6
  • Türkische Infanterie, ladend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT7
  • Türkische Infanterie, verteidigend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT8
  • Türkische Reserve-Infanterieführer, 28 mm Outpost Wargame Services RTWTC2
  • Türkische Reserve-Infanterie, marschierend, 28 mm Outpost Wargame Services RTWT9
  • Türkische leichte Infanterie, 1877–78, 28 mm Askari Miniatures TU-2

Bajonette des Martini-Henry Gewehrs

  • Pattern 1853 Socket Bayonet
  • Pattern 1860 »Yataghan« Sword Bayonet
  • Pattern 1871 Elcho Sword Bayonet
  • Pattern 1876 Socket Bayonet
  • Pattern 1879 Artillery Bayonet (umgearbeitetes Cutlass Bayonet, Pattern 1859)
  • Pattern 1879 Artillery Bayonet (neue Produktion)
  • Sword Bayonet, Martini-Henry Rifle, Pattern 1887
  • Sword Bayonet, Pattern 1888, Mark I (Lee-Metford Rifle)

Handfeuerwaffen