Gewehr M1 Garand

Fallschirmjäger der 101. Luftlandedivision der US Army mit dem Gewehr M1 Garand, 1:32 Figur ESCI.

Fallschirmjäger der 101. Luftlandedivision der US Army mit dem gasdruckbetriebenen Selbstladegewehr M1 Garand. Die ESCI-Figur im Maßstab 1:32 wurde mit Künstler-Acrylfarbe bemalt. Das M1 Garand wurde 1936 als Nachfolger des Springfield M1903 Repetiergewehrs eingeführt, und ab 1957 allmählich durch das M14 Sturmgewehr der US Army abgelöst. General George S. Patton soll das Gewehr M1 Garand als „wertvollstes Kriegswerkzeug aller Zeiten“ bezeichnet haben; es war das weltweit erste halb-automatische Standardgewehr der Infanterie. Das M1 Garand diente im Zweiten Weltkrieg, im Koreakrieg, und bis 1966 vereinzelt im Vietnamkrieg.

Die Munitionszufuhr mittels »en bloc« Ladestreifen gilt aus heutiger Sicht als archaisch. Diese Entwicklung geht zurück auf eine Anforderung des US Army Ordnance Departments, wonach das neue Standardgewehr ein festes Magazin besitzen sollte, das nicht aus der Waffe herausragen durfte. Die Verantwortlichen hatten sich die Kritik britischer Soldaten am 50 Jahre zuvor eingeführten »Magazine Lee-Enfield« Repetiergewehr zu Eigen gemacht, dass abnehmbare Magazine leicht verloren würden und das Eindringen von Schmutz begünstigten, was zu Ladehemmungen führe. Ein vorstehendes Magazin hätte außerdem die bis dahin in der US Army üblichen Exerziergriffe kompliziert. Bis heute jonglieren die Drillteams der US-Streitkräfte mit dem M1 Garand.

Der von John Garand entwickelte »en bloc« Ladestreifen erfüllte zwar die Anforderungen des Ordnance Departments, er erhöhte aber das Gewicht des M1 Gewehrs, und behinderte das Nachladen einzelner Patronen unter Gefechtsbedingungen. Der leergeschossene Ladestreifen wurde durch Federdruck nach oben ausgeworfen und erzeugte dabei ein gut hörbares, metallisches »Ping« Geräusch, das einem in der Nähe befindlichen Feind den entladenen Zustand der Waffe signalisierte. Berichten zufolge, sollen deutsche und japanische Soldaten dieses verräterische Geräusch für Stellungswechsel und Gegenstöße abgewartet haben. Aberdeen Proving Ground, die Forschungs- und Entwicklungseinrichtung der US-Streitkräfte, experimentierte deshalb mit geräuscharmen Ladestreifen aus Kunststoff, die aber nie bei der Truppe eingeführt wurden.

Figuren

Technische Daten

  • Bezeichnung: M1 Garand (United States Rifle, Caliber .30, M1)
  • Typ: Selbstladegewehr
  • Entwickler: John C. Garand
  • Ladeprinzip: Gasdrucklader
  • Verschluss: Drehkopfverschluss
  • Länge: 1100 mm
  • Lauflänge: 610 mm
  • Gewicht: 4,31 bis 4,63 kg (mit leerem Magazin)
  • Kaliber: .30 (7,62 mm)
  • Patrone: .30-06 Springfield (7,62 × 63 mm)
  • Munitionszufuhr: »en bloc« Ladestreifen mit 2 × 4 Patronen
  • Effektive Reichweite: 400 m
  • Feuerarten: Einzelfeuer
  • Kadenz: 16–24 Schuss pro Minute
  • Mündungsgeschwindigkeit: 853 m/s
  • Produktion: ca. 5,4 Mill. (1936–1957)

Miniaturen der US-Armee, 1941–1945