Guillaume Marie Anne Brune, Marschall von Frankreich

Brune, Guillaume Marie Anne, französischer Marschall, geb. 13. März 1763 in Brive-la-Gaillarde (Corrèze), lernt in Paris das Buchdruckerhandwerk, wird Mitglied des Klubs der Cordeliers, veröffentlicht politische Flugschriften, geht 1792 als Zivilkommissar nach Belgien und wird 1793 Generaladjutant und Oberst bei der Nordarmee. Er kämpft in verschiedenen Feldzügen und vollzieht 1798 den Auftrag, die Helvetische Republik zu proklamieren und einzurichten, in energischer Weise. 1799 erhält er den Oberbefehl in der Batavischen Republik, schlägt den Herzog von York 19. Sept. 1799 bei Bergen, 6. Okt. bei Beverwijk und zwingt ihn zur Räumung Hollands.

Nach dem 18. Brumaire von Bonaparte in die Vendée geschickt, beendigt er dort im Verein mit Hédouville den Bürgerkrieg. Im August 1800 zum Obergeneral der italienischen Armee ernannt, geht er im Dezember über den Mincio, im Januar 1801 über die Etsch und Brenta und schließt 16. Jan. 1801 zu Treviso mit Bellegarde einen Waffenstillstand, der den Frieden von Lunéville einleitet.

1804 wird er zum Marschall von Frankreich erhoben. Ende 1806 zum Generalgouverneur der Hansestädte ernannt und mit dem Kommando der Truppen in Schwedisch-Pommern betraut, nimmt er 1807 Stralsund und Rügen durch Kapitulation. Dann wird er Napoleon verdächtig und fällt in Ungnade. 1815 schließt er sich Napoleon wieder an und erhält den Oberbefehl in Toulon. Als er nach Napoleons zweitem Sturz sich nach Paris begeben will, wird er in Avignon 2. Aug. 1815 von Anhängern der Royalisten ermordet.

Scott Bowden und Jim Getz bewerten Brune im Spielsystem Empire III als guten und inspirierenden Korps- oder Armeekommandeur.

Figuren

Bibliographie

  • Bukhari, Emir: Napoleon’s Marschälle (Lond. 1979)
  • Conchard-Vermeil, Paul-Prosper: L’assassinat du maréchal Brune (Par. 1888)
  • Marmoiton, Pierre: Le maréchal Brune (Par. 1900)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Französische Armee der Napoleonischen Kriege