Eisen

Eisen.

Eisen, ist das vorzüglichste Material zur Verfertigung aller Arten von Waffen. Als Gusseisen, oder Roheisen, welches man bei der ersten Schmelze der Eisenerze erhält, ist es sehr leicht schmelzbar, lässt sich aber weder hämmern noch dehnen, ohne zu zerspringen. Man unterscheidet hierbei zwei Hauptgattungen, das weiße und das graue Roheisen, nach der Farbe, welche es auf dem Bruch zeigt. Durch das Frischen, d. h. durch das Schmelzen des Roheisens beim Zutritt der freien Luft, erhält man, wenn es mehrere Male auf diese Art geschmolzen ist, und sich in eine teigartige Masse verwandelt hat, welcher durch einen großen Hammer die nötige Form gegeben wird, das reinste Eisenprodukt, Stabeisen genannt. Es ist dehnbar, und weicher als das Roheisen; zwischen beiden Gattungen steht das Stahl mitten inne, welches reiner als Roheisen, aber härter als Stabeisen ist. Das Stabeisen und das Stahl lassen sich durch die Hitze in eine teigartige Masse verwandeln, so dass zwei auf diese Art geglühte Stücke in ein Ganzes vereinigt weren können, welches man zusammenschweißen nennt; wird hierbei nicht die Luft genug abgehalten, so verliert das Eisen seine metallische Beschaffenheit, und wird zu jeder Verarbeitung unbrauchbar; die Schmiede sagen dann: es ist verbrannt. Das weiße Roheisen wird zur Verfertigung der Eisenmunition gebraucht, wegen seiner Härte; das weißgraue Roheisen aber zu den Geschützen, weil es weder so spröde wie das weiße, noch so porös als das graue Roheisen ist. Aus dem Stabeisen bereitet man alle Beschläge und übrigen Teile der Geschütze und Fahrzeuge, zu denen Eisen notwendig ist; das Stahl wird zur Verfertigung aller schneidenden und bohrenden Werkzeuge gebraucht. Über das Eisen zu Flinten, Büchsen, Seitengewehren, s. diese Artikel.

Eisen, Fig. 185.

Eisen, und Schlägel, Werkzeug der Mineure.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe