Doppelbüchsen

Doppelbüchsen, und Doppelflinten, haben zwei Läufe entweder neben- oder übereinander, von denen die ersteren durch zwei besondere Schlösser abgefeuert werden. Die österreichischen Doppelbüchsen bestehen aus einem Büchsen- und einem Flintenlauf, übereinander, die hinten am Kolben beweglich sind, so dass man den loszuschießenden Lauf heraufdreht. Eine andere Art Doppelbüchsen sind die der Tyroler Gemsenjäger, welche aus einem einzigen starken Büchsenlauf mit zwei Schlössern hinter einander bestehen: hier wird auf die gepflasterte Kugel des hinteren Schusses die zweite Pulverladung geschüttet, und auf diese noch eine Ladung gesetzt. Das vordere Schloss korrespondiert mit der zweiten Ladung, der die dahinter befindliche Kugel zum Aufstützpunkt, und gleichsam als Schwanzschraube dient. Unmittelbar nach dem Abfeuern des ersten Schusses verschließt eine Klappe das Zündloch des vorderen Schlosses, so dass der zweite nunmehr ohne Gefahr, und ohne Veränderung des Abkommens, geschehen kann.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Handfeuerwaffen