Deployieren

Deployieren.

Deployieren, heißt, aus einer geschlossenen Kolonne aufmarschieren, so dass die Abteilungen sich auf Linien bewegen, welche mit dem Alignement der Tete parallel sind. Bei der Infanterie geschieht dies durch die Wendung mit rechts oder links um; die Züge marschieren dann gerade aus, machen, sobald sie an den Ort gekommen sind, wo sie Platz in der Linie einnehmen, die halbe Wendung nach der Fronte hin, und rücken in die Linie ein. Bei der Kavallerie geschieht alles auf ähnliche Art, nur dass die Züge, statt die halbe Wendung zu machen, sowohl erst rechts oder links abschwenken, als nachher, zum Einrücken in die Linie, wieder rechts oder links einschwenken. Die Infanterie deployiert auf die angegebene Art sowohl aus der Kolonne in Zügen, als aus der Kolonne nach der Mitte; die Kavallerie aber nur aus der Eskadrons-Kolonne. Hat sie eine Kolonne nach der Mitte in Zügen formiert, so geht die Tete zum Deployieren eine Zuglänge gerade vor, die übrigen Züge marschieren auf der Diagonale, mit halb rechts und halb links auf.

Bei der Artillerie findet die Entwicklung der Kolonnen immer durch Aufmärsche in schräger Linie statt, weil nur selten der Fall eintreten könnte, dass die Züge so dicht auf einander gerückt werden, um ein wirkliches Deployement durchzuführen.

Deployierschritt, nennt man bei der Infanterie die raschere, beim Deployieren, und auch bei der Bajonettattacke anzunehmende Gangart, wo 120 Schritt auf eine Minute gerechnet werden.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Deployieren (franz. déployer, »ausbreiten«), veralteter reglementarischer Ausdruck für den Übergang aus einer schmalen in eine breitere Front, z. B. aus der Kolonne zur Linie; im Gegensatz zum Ployieren.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe