Cadmiumsulfid

Cancerogen, krebs­erzeugend (CMR) beim Erhitzen, Löten, oder Schmelzen

Cadmiumsulfid (Schwefelcadmium) Cd8 findet sich in der Natur als Greenockit und entsteht beim Glühen von Cadmiumoxid mit Schwefel oder beim Fällen von Cadmiumsalzen mit Schwefelwasserstoff oder Schwefelnatrium. Es ist prachtvoll gelb, unlöslich in Wasser und verdünnten Säuren, in Ammoniak und Schwefelammonium, schmilzt bei Weißglut, erstarrt zu zitronengelben, glimmerartigen Blättchen und löst sich in starker Salzsäure, in Salpetersäure und kochender verdünnter Schwefelsäure.

Man benutzt es als Cadmiumgelb (Brilliantgelb) in der Wasser- und Ölmalerei, zum Färben der Seife, auch in der Feuerwerkerei zum Erzeugen von blauem Feuer. Auf Geweben wird es als Applikationsfarbe befestigt oder durch Aufdrucken von Cadmiumchlorid mit unterschwefligsaurem Natron zum Dämpfen. Als Farbstoff deckt es gut, ist unveränderlich (lichtfest), nicht giftig [da unlöslich in Wasser] und auch auf Kalk brauchbar; mit Ultramarin und Berlinerblau gibt es schönes Grün (Cadmiumgruen), darf aber nicht mit Kupferfarben vermischt werden.

Toxikologie

Beim Erhitzen – z. B. beim Löten oder Einschmelzen von bemalten Zinnfiguren mit cadmiumgelben Abzeichen oder Uniformteilen – entsteht stark giftiger Cadmiumoxid-Rauch.

Cadmiumverbindungen dürfen nicht in die Umwelt gelangen. Cadmiumhaltige Farbreste und entleerte Farbtuben müssen fachgerecht als Sondermüll entsorgt werden.

Cadmium-Zinksulfid PY 35.
Cadmium-Zinksulfid PY 35 im Vergleich mit den weniger gefährlichen Pigmenten Bismutvanadat PY 184 und Monoazogelb PY 3. PRIMAcryl 13.210 »Vanadiumgelb dunkel«, weniger satt als Cadmiumgelb, ist eine gute Alternative für Figurenmaler und Modellbauer, besonders hinsichtlich der Luftperspektive der zu verwendenden Farben.

Cadmiumfreie Alternativen

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Farben für Figuren und Modellbau