Brigg

Brigg, oder Brigantine, ein Schiff, das außer dem Bugspriet noch einen großen Mast und einen Fockmast führt; dieser steht senkrecht, der große Mast hingegen hängt gewöhnlich etwas hinten über. Die Bauart der Brigantinen ist mit der der dreimastigen Schiffe ziemlich gleich; sie sind hinten gewöhnlich platt, und haben vorne zuweilen ein Galion, größtenteils aber nur ein Deck und keine Hütte. Sie führen 10 bis 20 Kanonen und sind, weil sie sehr scharf gebaut, vorzüglich zum Kreuzen geschickt; die Engländer bedienen sich ihrer am häufigsten.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Brigg, ein Schiff mit zwei vollgetakelten Masten, führt an Fock- und Großmast Mars- und Bramstengen und daran je ein Rahsegel; das Groß-Gaffelsegel wird Briggsegel, der Baum, woran sein Unterliek aufgespannt ist, Briggbaum genannt. Briggtakelung war früher in den Kriegs- und Handelsmarinen beliebt für kleine Schiffe. Dampfer führen zuweilen dieselbe Takelung. Segelbriggen von etwa zwölf Kanonen werden noch in einigen Marinen als Schulschiffe aufgebraucht. Unter Polackerbrigg versteht man im Mittelmeer eine kleine Brigg mit Pfahlmasten (Polackermasten) und Stengen. Vgl. Brigantine und Brigantino-Goletta.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe