Archibald Campbell, 9th Earl of Argyll

Archibald Campbell, Graf von Argyll, Sohn des Archibald Campbell, Marquis von Argyll, entschiedener Royalist, erhielt wegen der Dienste, die er Karl II. in Schottland geleistet, von diesem den größten Teil der väterlichen Güter und den Grafentitel zurück. In den 20 Jahren, die der Restauration der Stuarts folgten, blieb er ihnen treu, bewahrte aber die von seinem Vater ererbte streng presbyterianische Gesinnung. Als 1681 der Herzog von York die Statthalterschaft Schottlands übernommen hatte, leistete Argyll den von dem schottischen Parlament vorgeschriebenen Eid gegen die Covenanters nur mit einer einschränkenden Klausel und wurde deshalb als Hochverräter wider Recht zum Tode verurteilt. Er floh nach Friesland, wo er bis zu Jakobs II. Thronbesteigung 1685 lebte. Da fasste er mit dem Herzog von Monmouth und anderen Emigranten den Plan einer Landung in Schottland, um die Regierung zu stürzen. Im Mai 1685 landete Argyll mit einem kleinen Geschwader im Distrikt von Lorne und suchte die Anhänger seines Hauses um sich zu sammeln. Aber sein Unternehmen misslang; Argyll wurde, als er über den Clyde zu entkommen suchte, gefangen genommen und auf Grund der früheren Verurteilung 30. Juni 1685 enthauptet. Nach der Umwälzung von 1689 ward der Urteilsspruch zu gunsten seines ältesten Sohnes, Archibald, kassiert und dieser 1701 zum Herzog von Argyll erhoben.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Argyll