Almoraviden, 1046–1147

Almoraviden, nordafrikanisch-spanische Berber-Dynastie in Mauretanien, Marokko, Algerien und Andalusien. Moraviden (arab. murabitîn, eigentlich Grenzwächter, dann Vorkämpfer, eifrige Gottesdiener, Einsiedler) nennen sich die Anhänger des im 11. Jahrhundert unter den Berberstämmen zwischen Senegal und Atlas puritanisch missionierenden muslimischen Glaubenseiferers Abdallah ibn Jasin. Ihr erster, von Abdallah eingesetzter, Herrscher, Abu Bekr, gründet nach Abdallahs Tod (1059) Marokko (1062). Sein Nachfolger Jusuf ibn Taschfin erweitert die Macht der Almoraviden, schlägt, von dem Emir von Sevilla (Abbadiden) zu Hilfe gerufen, die Christen 1086 bei Sallaka und unterwirft sich, 1090 zum zweitenmal herbeigerufen, das ganze arabische Spanien. Bald aber wird die Macht der Almoraviden wieder gestürzt von einer neuen, von Mohammed ibn Tumart im Atlasgebirge gestifteten fanatischen Sekte, den Muwahhedin oder Almohaden (»Anbeter des Einen wahren Gottes«), die 1147 unter des »Kalifen« Abd el Mumen Anführung Marokko erobert, den letzten Almoraviden, Ishak, tötet und ihre Macht dann auch über Spanien ausbreitet.

Figuren

  • Mauren und Sarazenen, 1:72 Italeri 6010
  • Almoraviden Infanterie, 1:72 HäT 8189
  • Maurische Schwere Infanterie, 1:72 HäT
  • Maurische Reiterei, 1:72 HäT
  • Almoraviden leichte Reiterei, 1:72 HäT 8246
  • Almoraviden schwere Reiterei, 1:72 HäT 8247

Bibliographie

  • Dozy: History of the Almohades (2. Ausg., Leiden 1881)
  • Dozy: Geschichte der Mauren in Spanien, Bd. 2 (deutsch, Leipz. 1874)
  • Müller, A.: Der Islam, Bd. 2 (Berl. 1887)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Mittelalters