Französische Infanterie der Napoleonischen Kriege, 1812–1815

Testbericht der 1:76 Figuren von Airfix

Französische Infanterie der Napoleonischen Kriege, 1812–1815, 1:76 Figuren Airfix 01744.

Die acht Füsiliere dieses Schweizerregiments sind Airfix-Figuren, die Voltigeure und Grenadiere hingegen französische Garde-Grenadiere von ESCI. Wie man sieht, sind die Figuren beider Hersteller nicht sonderlich kompatibel. Eine bessere Lösung wäre gewesen, die fehlenden Eliten aus Füsilieren von Airfix selbst herzustellen, nämlich durch das Hinzufügen von Epauletten aus Modellierwax oder »Green Stuff«.

Inhalt

44 Figuren in 14 Posen – 21,5 mm entsprechen 163 cm Körpergröße

Bewertung

Gute Themenwahl, die Füsiliere im »habit-veste«, der 1812 eingeführten Bardin-Uniform, waren in diesem Maßstab jahrzehntelang einzigartig. Die Schachtel enthält viele exzellente Posen, darunter marschierende, vorgehende und schießende Infanteristen, bis hin zu Gefallenen. Die Auswahl an Chargen und Spielleuten ist ebenfalls ziemlich gut, nur Offiziere zu Fuß fehlen. Der einzige marschierende Füsilier in diesem Set trägt das Gewehr allerdings in der für Unteroffiziere vorgeschriebenen Weise, an der rechten Schulter. Es wäre falsch, diesen Unteroffizier zum Darstellen marschierender Einheiten zu verwenden. Stattdessen wird ein marschierender Soldat benötigt, der das Gewehr vorschriftsmäßig an der linken Schulter trägt.

Französische Füsiliere von Airfix und ESCI mit Epauletten aus »Green Stuff« zu Grenadieren und Voltigeuren umgebaut.

Die Schachtel enthält keine Grenadiere und Voltigeure. Dieser Mangel lässt sich allerdings mit etwas »Green Stuff« schnell und überzeugend beheben, denn die Füsiliere sind durchweg mit dem Infanteriesäbel »sabre briquet« bewaffnet, der eigentlich Unteroffizieren, Korporalen, und Eliten der Infanterie vorbehalten war.

Verglichen mit Figuren anderer Hersteller, sind die Airfix-Franzosen ziemlich klein und stämmig, mit ungewöhnlich großen Köpfen und riesigen Tschakos. Mit dem Tauschen der Köpfe werden diese Figuren kompatibler, und die abweichende Körpergröße ist dann kein Mangel mehr.

Der Fahnenträger-Feldwebel ist eine schöne Skulptur, mangels eines Adlers eignet er sich jedoch nur für das zweite oder dritte Battalion seines Regiments. Die Fusiliere tragen keine Pompoms, sondern flache Scheiben am Tschako, ein weiteres Indiz dafür, dass es sich hier nicht um Leute des 1. Bataillons handelt.

In den späten Jahren der Napoleonischen Kriege wurden die Hosen meist über kurzen Gamaschen getragen; die von Airfix dargestellten, langen Gamaschen waren längst aus der Mode gekommen. Die Schöße der Uniform sind zu lang, und nicht vom richtigen Schnitt. Die langen Schöße wurden im Jahr 1810 gekürzt, und die falschen Schoßumschläge reichten jetzt bis zum unteren Rand der Schöße. Diese Mode wurde bei der Einführung des habit-veste von 1812 beibehalten.

An den Aufschlägen fehlen die typischen Aufschlagpatten oder sie sind nicht deutlich genug modelliert, diese können aber durch entsprechendes Bemalen dargestellt werden.

Historische Verwendung

  • Französische Füsiliere 1812–1815
  • Füsiliere der Verdündeten und Vasallen Frankreichs 1812–1815

Interessante Umbauten

  • Grenadiere und Voltigeure der Linie 1812–1815, durch das Hinzufügen von Epauletten
  • Württembergische Jäger und leichte Infanterie 1811–1815

Diese Figuren von Airfix gehören immer noch zu den schönsten französischen Füsilieren mit dem 1812 eingeführten habit-veste. Die Figurenposen sind für Wargamer bestens geeignet, die vorgehende und schießende Einheiten darstellen möchten.

Bibliographie

Französische Armee der Napoleonischen Kriege